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GRÜNE Kall

Zukunft entscheidet sich hier.

  

  

15. September 2023

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei der Kaller Herbstschau 2023

 

Am 24. September startet die Kaller Herbstschau. Auch BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN sind mit einem attraktiven Angebot vor Ort. Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen, über die Themen, die Sie und uns bewegen:

  • Wie sichern wir die Energieversorgung der Zukunft?
  • Was können wir vor Ort tun?
  • Was ist Bürgerstrom, und wie kann er uns helfen, umweltfreundlich und kostengünstig Energie zu erzeugen?

Kompetente Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung: 

  • Andreas Glodowski
    Andreas war langjähriger Planer bei der Stadt Schleiden und ist aktuell im Bereich Klimaschutz tätig
  • Tobias Feld
    Vielen ist Tobias als ehemaliger Klimamanager der Gemeinde Kall bekannt. Er ist zertifizierter Energieeffizienzexperte der deutschen Energieagentur und zertifizierter Klimaschutzmanager
  • Klaus Pütz
    Klaus ist Mitglied im Energieteam Kall, einer der Pioniere erneuerbarer Energien im Südkreis und und Fachmann für Solar- und Windenergie.

Grüne Energie in Aktion

Erleben Sie ein "Balkonkraftwerk in Action". Informieren Sie sich über die aktuellen Bedingungen und Förderungen. Erhalten Sie Unterstützung, wie Sie die Kraft der Sonne für sich nutzen können  - einfach und kostengünstig, Und so einen Beitrag leisten zur Energiewende in Kall, in Deutschland und der Welt!

Natürlich ist auch Platz für alle anderen Themen, die Ihnen unter den Nägeln brennen!

Die Kaller Fraktionsmitglieder der GRÜNEN freuen sich auf den Austausch mit Ihnen!

 

01. Mai 2023

Handys für Hummel, Biene & Co

Etwa 210 Millionen ungenutzte Alt-Handys lagen Ende des letzten Jahres in deutschen Schubladen. Bei mehr als 75% von uns sind es mindestens zwei. Auch bei Ihnen? Dann hätten wir was für Sie: kommen Sie am Samstag, dem 6. Mai, zwischen 10 und 14 Uhr zur Nabu-Pflanzenbörse in Kall und bringen Sie Ihre nicht mehr genutzten Handys mit!

Bereits seit 2011 sammelt der Nabu alte Handys und sendet sie an die gemeinnützige GmbH AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung).

Diese prüft und sortiert einkommende Geräte, die möglichst zum Weiterverkauf innerhalb Europas wiederaufbereitet werden. Sie werden gereinigt, wenn notwendig repariert und so fit gemacht für ein zweites Leben. Der Verkauf erfolgt dann innerhalb Europas. Die Nutzungsdauer der Geräte wird erhöht und damit Rohstoffe eingespart. Ist die Wiederaufbereitung nicht möglich, werden die enthaltenen Rohstoffe wie Gold, Nickel, Palladium und Kupfer zurückgewonnen.

 Je schneller das ausgemusterte Handy oder Tabelt den Weg zur Nabu-Handysammlung findet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Wiederaufbereitung lohnt. Gerne können Sie Netzteil, Headset und weiteres Zubehör dazupacken. Nur auf eines müssen Sie achten: der Akku muss in das Gerät eingelegt sein, und falls die Batteriehalterung kaputt ist, bitten wir Sie, sie mit Klebeband zu sichern.

Doch bevor Sie Ihr Handy jemand anderem überlassen, ob zur weiteren Nutzung oder zum Recycling, sollten Sie die SIM-Karte und eventuell eingesetzte Speicherkarten enfernen und Ihre Daten löschen. Wie das geht, ist von Hersteller und Betriebssystem abhängig. Leicht nachvollziehbare Erklärungen für eine Vielzahl von Geräten finden Sie unter www.zurucksetzen.de. Wir sehen uns bei der Pflanzenbörse!

30. Juni 2023

Wem gehören die Innenorte?

Kennen Sie die "Forschungsgesellschaft für das Staßen- und Verkehrswesen" (FGSV)? Noch nie gehört? Wir auch nicht - bis ein Rundfunkbeitrag im Deutschlandfunk uns auf diesen Verein aufmerksam machte. Und auf das, was er so tut und und welchen Einfluss er auf die Gestaltung unserer engsten Lebensumwelt hat.
Die FSGV bezeichnet sich selbst als "das unabhängige deutsche Kompetenznetzwerk für Forschung und Wissenstransfer rund um das Thema Straßen- und Verkehrswesen" und sieht sich strikter Neutralität verpflichtet. Und weil die Industrie immer längere, breitere und höhere Fahrzeuge produziert, und die Autofahrer diese auch kaufen, sollen auch die Parkplätze breiter werden. Breitere Parkplätze aber bedeuten weniger Platz für FußgängerInnen und RadfahrerInnen.
Oliver Schwedes, Professor für Verkehrsplanung an der Uni Berlin und Mitglied der Scientists for Future, beschäftigt sich intensiv mit der Verkehrsplanung in all ihren Facetten. Er sieht diese Entwicklung sehr kritisch - und eine Aufgabe für die Politik: wie viel Platz steht Autos zu, was soll den Fahrrädern zustehen und wo bleiben eigentlich Fußgänger, Bänke, Grünflächen und Aufenthaltsräume?
 
Autos werden immer länger, breiter und höher – und es werden immer mehr. Jetzt sollen Parkplätze an SUVs angepasst werden. So schlägt es zumindest die zuständige Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) vor. Und das, wo doch in den Städten sowieso stark um den öffentlichen Raum gestritten wird.
Wie viel Platz dürfen Autos einnehmen, was steht den Fahrrädern zu und wo bleiben eigentlich Fußgänger, Bänke, Grünflächen und Aufenthaltsräume? Der Verkehrsplaner und Mobilitätsforscher Oliver Schwedes sieht den Vorschlag der FGSV jedenfalls kritisch.

Die Entscheidung liegt bei der Politik

„Wir haben da ja eine Akzentsetzung“, sagt der Forscher. „Und hier hat man doch das Gefühl, dass sich in den Regelwerken fortsetzt, was wir jahrzehntelang vorher praktiziert haben.“ Eine sehr einseitige Ausrichtung auf den motorisierten Verkehr nämlich.

Das ist eine Entwicklung, die konterkariert alle – auch politisch entschiedenen – Bemühungen.

Mobilitätsforscher Oliver Schwedes

Die Zunft der Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner sei traditionell recht unpolitisch, sagt Schwedes. Diejenigen, die dafür plädieren, sich anzupassen, würden sagen: „Das ist nicht unser Job, darüber zu philosophieren, ob die Automobilindustrie weiterhin größere Autos produziert.“
Er und immer mehr Kolleginnen und Kollegen hätten da aber einen anderen Standpunkt, so Schwedes: „Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner haben eine Verantwortung für die Konsequenzen ihres Handelns.“ Die Entscheidung liege zwar bei der Politik. Er könne den Standpunkt aber in den öffentlichen Raum tragen, sagt Oliver Schwedes.

Das Recht auf Parken

„Der öffentliche Straßenraum ist ja eigentlich ein Gemeingut“, sagt Schwedes. Dennoch gebe es bei einigen Menschen die Vorstellung eines Grundrechts auf Parken. Der öffentliche Straßenraum gehöre uns allen gleichermaßen, „wir bezahlen ihn ja auch mit Steuermitteln gleichermaßen“.

Man kann es den Nutzerinnen und Nutzern nicht verübeln, dass sie das Gefühl haben, dass sie hier ein angestammtes Recht haben.

Oliver Schwedes

Das Thema Flächengerechtigkeit komme aber immer mehr auf die politische Agenda, sagt Schwedes. Neue Flächen für Radfahren müssten wir irgendwo hernehmen. „Dann müssen wir es von denen nehmen, die es jahrzehntelang sehr einseitig genossen haben.“
Die Reste der gefällten Esche in Dottel
07. Mai 2023

Alle Jahre wieder – Heckenschnitt und Baumfällungen im Frühjahr

Wie in jedem Jahr haben uns wieder zahlreiche Berichte über Heckenschnitte und Baumfällungen in der Gemeinde erreicht. Die besorgten und erzürnten Bürger verstehen diese Maßnahmen nicht. Seitens der Gemeinde werden diese Aktionen als Pflegemaßnahem deklariert (nur dann ist nämlich ein Schnitt nach dem 1.3. noch erlaubt) oder es wird, immer wieder gern, mit der Verkehrssicherungspflicht argumentiert. Wirklich erkennbar für den Bürger ist weder das eine noch das andere.
Hecken haben eine sehr große Bedeutung für die Artenvielfalt, den Klimawandel und die Bevölkerung. Sie
  • sind Ausdruck jahrhunderteralter kleinbäuerlicher Kultur
  • gliedern die Landschaft
  • sind Lebens-, Schutz- und Rückzugsräume für viele Tiere und Pflanzen
  • vernetzen Lebensräume (allein für ca. 7.000 Tierarten) miteinander und ermöglichen so Wanderungen von Tieren
  • haben eine weit höhere Artenvielfalt als die umgebende, meist intensiv genutzte Feldflur
  • sind mit ihren Blüten Pollen- und Nektarquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, jetzt besonders Weiden, 
  • sind Winterfutterkammern für Tiere (Hagebutten, Holunder, Pfaffenhütchen)
  • sind Rückzugsgebiete für Pflanzen, Tiere und Pilze in der ausgeräumten Feldflur
  • sind Witterungsschutz für Tiere
  • sind Wind- und Erosionsschutz
  • wirken klimaregulierend durch Beschattung und Verdunstung
Diese sehr wertvollen Lebensräume möchten wir erhalten und wiederherstellen. Deshalb setzen wir uns für eine fachgerechte und schonende Pflege, den Erhalt und Ausbau der Hecken ein. Pflegemaßnahmen sollten in jedem Falle nur im Winter (1.10 bis 28.2.) vor der Brutzeit erfolgen. Hecken werden in Zeiträumen von 8 bis 10 Jahren geschnitten. Ziel ist eine Verjüngung der Gehölze. Dabei werden die einzelnen Sträucher entweder auf Stock gesetzt (60 – 90 cm über dem Boden schräg abgeschnitten) oder auf Stubben gesetzt (10 – 20 cm über dem Boden). Dabei werden nur einzelne Sträucher auf Stock oder Stubben gesetzt (einzelstammliche Entnahme). Der nächste Schnitt erfolgt erst, nachdem sich an den Schnittstellen neue Triebe gebildet haben, 8 -10 Jahr später. Diese Art der Pflege sollte vorgeschrieben werden. Bäume innerhalb der Hecke sind zu erhalten. In den Weg ragende Zeige sind bündig am Stamm abzuschneiden oder zu knicken. Diese Art der naturschonenden Pflege ist sicherlich arbeitsintensiver und handwerklich anspruchsvoller als Kahlschlag mit der Motorsäge oder mit dem Schlegelmulcher, aber für die Natur letztendlich viel besser. Der Kahlschlag ganzer Hecken als Pflegemaßnahme ist fachlich falsch und lebensbedrohlich für Pflanzen, Tiere und Pilze und deshalb zu unterlassen.
Gern werden auch Bäume gefällt oder sehr große Äste abgeschnitten, was viele Bürger sprachlos wahrnehmen. Hier wird dann als Erklärung fast immer das "V-Wort" - Verkehrssicherungspflicht - gebraucht. Ist dann der gefällte Baum doch noch gesund - hoppla, kann ja mal passieren, haben wir uns vertan. Andererseits: werden gefährliche Situationen, im Beispiel Schlitzäste, nicht erkannt und brechen diese dann aus, kommt es zu lebensgefährlichen Situationen.
Dazu drei Beispiele:
Gefällte Esche in Dottel 

Ortslage Dottel, Lindenstraße: hier wurde eine ca. 50 jährige Esche gefällt, eine Gefährdung des Verkehrs war erkennbar nicht gegeben.

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Ortslage Dottel, Schevener Straße: das ist ein während eines Sturms ausgeschlitzter großer Ast, hier bestand dringender Handlungsbedarf - Schlitzäste kann man erkennen!

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Ortslage Dottel, Schevener Straße, unmittelbar unterhalb der Eiche: eine Rotbuche mit zwei Schlitzäste, die können bei Sturm jederzeit ausbrechen und auf die Fahrbahn fallen können.

Wir fordern deshalb die Gemeinde auf, die in diesem Frühjahr erfolgten Maßnahmen zu erklären. Wir möchten, daß die Gemeinde jährlich einen Schnittplan erstellt, der genehmigt und veröffentlicht wird. Die Schnittmaßnahmen sind zu dokumentieren (vorher, nachher). Werden illegal Hecken oder Bäume geschnitten oder während der Brutzeit geschnitten oder entfernt, so erstattet die Gemeinde Strafanzeige.

Das Grünflächenkonzept ist zu überarbeiten.

25. August 2021

Jetzt innehalten und umdenken!

Wir alle wurden überrascht von dieser Heftigkeit, mit der der Starkregen uns seine gewaltige Kraft der Zerstörung gezeigt hat. Viele Träume vom Wohnen am Fluss, vom ungehemmten Bauen in der Auenlandschaft sind zerplatzt.  Lebensbedrohliche Erfahrungen haben viele für immer geprägt. Bis an den Rand der Erschöpfung haben viele Bewohner:innen in Kall und viele Helfer:innen seitdem versucht, das Wenige zu Retten, was manch einem blieb. Kall wird sich ganz neu aufstellen müssen. Die Grünen schließen sich den Positionen von vielen Umweltverbänden an.

"Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik." Dieses Politiker-Zitat ging nach der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durch die Medien. Diese Aussage ist fatal und zeigt die große Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Klimaentwicklungen. Doch! Man ändert die Politik! Man muss die Politik ändern – und zwar so schnell wie möglich! Denn diese Katastrophe hat uns ins Mark getroffen und sie ist eine Zäsur.

Ob Hitzewellen, Stürme, Starkregen oder Dürreperioden: Die Zunahme von Wetterextremen ist eine Folge des Klimawandels. Das bestätigte kürzlich der neueste Bericht des Weltklimarates. Und es wird noch schlimmer werden, denn die Erderwärmung schreitet voran. Fakt ist: Die Klimakrise bedroht unser Leben!

Wir müssen endlich handeln. Dabei geht es um mehr als einzelne Hochwasserschutzmaßnahmen. Es geht um alle Bereiche unseres Lebens. Denn überall in unserer Gesellschaft wird deutlich: Wir überschreiten die ökologischen Grenzen. Und damit geht es uns nicht besser. Im Gegenteil: Mensch, Tier und Natur sollten wir schützen und dafür alles tun, was in unserer Macht steht. Wir müssen mutiger werden, aufgeschlossen für neue Sichtweisen und Handlungsanforderungen. Die Politik muss konsequenter die Erkenntnisse der Studien umsetzen, z.B. das Konzept zur Klimawandelanpassung im Kreis Euskirchen, dass im März 2021 nach zweijähriger Erarbeitung auf den Tisch gelegt wurde. Im nächsten Rundblick werden wir den Steckbrief für Kall zur Klimawandelanpassung vorstellen und unsere alten Forderungen von 2016 und 2018, sowie die Aktualisierung für eine kurz,- mittel- und langfristige Umsetzung für Kall.